Zurück
Standpunkte, Stimmen und Kommentare
Standpunkte, Stimmen und Kommentare
Ohne Werbung können wir dieses Blog leider nicht betreiben. Deshalb bitte auf „Akzeptieren“ klicken, um das Blog mit Werbung zu nutzen und uns sowie unseren Werbepartnern das Setzen von Cookies zu gestatten (Zustimmung ist jederzeit widerrufbar).
Nein, ohne Werbung nutzen Akzeptieren >>
Details zu allen Cookies, über unsere Partnern und zur Möglichkeit, die Zustimmung zu widerrufen, gibt es in den Hinweisen zum Datenschutz.
Ich nutze unseren Fernseher nur selten. Sicher, dank Netflix und Amazon Prime Video läuft die Flimmerkiste etwas häufiger als früher. Doch insgesamt bleibe ich ein unterdurchschnittlicher TV-Nutzer. Denn der meiste Kram interessiert mich einfach nicht. Wobei es echte Perlen gibt, die meinen manchmal speziellen Unterhaltungsgeschmack befriedigen und dann auch mich zum TV-Junkie machen.
So fand ich früher Ekel Alfred und Monty Python großartig. Auch über Mister Bean konnte zumindest am Anfang herzlich lachen. In der jüngeren Vergangenheit gefiel mir Little Britain mit Matt Lucas und David Walliams. Die überzeichneten Charaktere der Serie führten in einer herrlichen direkten Art die Absurditäten des Alltags vor. Unvergessen die von Lucas dargestellten Figuren.
Vicky Pollard (“aber gut, aber ja …”), Daffyd Thomas (“der einzige Schwule im Dorf”) sowie Andy Pipkin (“Ja, ich weiß!”) waren großartig. Doch nach 26 Folgen in drei Staffeln und den Verlängerungen “Little Britain Abroad”, “Little Britain USA” sowie “Come Fly with Me” war 2010 Schluss. Anschließend probierte Matt Lucas unterschiedliche Formate aus. Spielte dabei in der US-Sitcom “Super Fun Night” und der britischen Erfolgsserie “Doctor Who”. Jetzt ist der Komiker – auch in Deutschland – wieder in einer Hauptrolle zu sehen.
Good Afternoon!
Pompidou heißt die von Netflix und der BBC schon 2014/15 produzierte Serie. Matt Lucas spielt in der Serie den genauso exzentrischen wie bankrotten Adeligen Pompidou. Zusammen mit seinem treuen Butler Hove und seiner Afghanen-Hündin Marion lebt dieser in einem Wohnwagen unweit seines ehemaligen Herrenhauses.
Wie die Figuren in Little Britain ist auch Pompidou völlig überzeichnet. Äußerlich um Form und Anstand bemüht, ist der Glatzkopf stets auf seinen Vorteil bedacht. Wobei sich Pompidou als Strippenzieher versteht. Umsetzen muss die Pläne – im Regelfall gegen seinen Willen – der Butler Hove. Und natürlich scheitern die Pläne mit sich wiederholender Regelmäßigkeit. Denn im Scheitern, das haben schon die Figuren in Little Britain bewiesen, liegt die wahre Komik.
Daneben glänzt Pompidou mit einer an Pantomime erinnernde reduzierte Sprache. Hier ähnelt Pompidou dem von Rowan Atkinson gespielten Mister Bean. Außer einem kräftigen “Good Afternoon”, das Pompidou zur allgemeinen Verwunderung zu jeder Tages- und Nachtzeit nutzt, gibt es nur wenig Sprache im klassischen Sinne. Meist nutzen die Figuren nur spitze Lautformen, um sich zu artikulieren.
Komplexe Zusammenhänge verdeutlichen als Comic-Sprechblase ins Bild eingefügte Einspieler. Damit erinnert Pompidou teilweise an die Anfänge des Films; auch wenn die Serie kein Stummfilm ist. Ich finde das Ganze ziemlich unterhaltsam. Die Figur Pompidou wirkt teilweise wie eine Kombination aus Mister Bean und der im Rollstuhl sitzende Andy Pipkin.
Auch wenn einige Versatzstücke des Skripts etwas altmodisch wirken finde ich Pompidou unterhaltsam. Der Snobismus, den Pompidou trotz seiner Pleite lebt, paart sich mit einem genauso egoistisch, wie eiteln und in Teilen seltsam kindlichen Charakter. Das ist durchaus unterhaltsam. Zu sehen gibt es Pompidou bei Netflix, wo die Serie erstaunlicherweise zu den am Schlechtesten bewerteten Serien überhaupt gehört. Da ist er wieder, mein manchmal spezieller Unterhaltungsgeschmack.