Zurück
Standpunkte, Stimmen und Kommentare
Standpunkte, Stimmen und Kommentare
Ohne Werbung können wir dieses Blog leider nicht betreiben. Deshalb bitte auf „Akzeptieren“ klicken, um das Blog mit Werbung zu nutzen und uns sowie unseren Werbepartnern das Setzen von Cookies zu gestatten (Zustimmung ist jederzeit widerrufbar).
Nein, ohne Werbung nutzen Akzeptieren >>
Details zu allen Cookies, über unsere Partnern und zur Möglichkeit, die Zustimmung zu widerrufen, gibt es in den Hinweisen zum Datenschutz.
Die gegenständliche Malerei boomt. Das ist nicht neu aber immer eine Erwähnung wert, denn seit der Erfindung der Fotografie gilt sie ja eigentlich als tot.
Die Galerie Jürgen Kalthoff allerdings hat sich schon vor dem Run auf die Neue Leipziger Schule an das ach so überholte Genre herangewagt und damit ein gutes Näschen bewiesen. Seit 2001 verfolgt die Galerie ein Programm, das sich in der Hauptsache auf die gegenständliche Malerei im weitesten Sinne konzentriert.
"Fußstapfen" mit 3 "S" sieht wirklich merkwürdig aus, doch das Programm gibt es nicht anders her. Aber darum geht es hier ja auch gar nicht.
Gleich zwei Meisterschüler von Gerhard Richter, der bis 1993 an der Kunstakademie in Düsseldorf lehrte, stellen regelmäßig in den Essener Räumen der Galerie GAM aus. Das ist natürlich ein Name der zieht, denn Gerhard Richter gilt nicht nur als der bedeutendste, sondern auch als der teuerste Künstler der Gegenwart. Erst Anfang Februar kam sein "Abstraktes Bild" bei Sotheby`s für rund vier Millionen Euro unter den Hammer. Nun werden seine Preise zum Glück nicht gleich auf seine Schüler abfärben. Der Einfluss Gerhard Richters auf die Malereien seiner Schüler Peter Rusam und Matthias Mayer ist allerdings deutlich zu sehen.
Letzterer ist in der Galerie Jürgen Kalthoff sozusagen ein Künstler der ersten Stunde, denn seit der Eröffnung 2001 stellt er dort regelmäßig aus. Wie viele andere bildende Künstler auch, setzt er sich auf seine ganz spezielle Art mit der Wahrnehmung von Wirklichkeit auseinander. Nach Fotografien, die er von ausgedehnten Reisen mitbringt entstehen Stadt- und Naturlandschaften, die sich vermeindlich auflösen. Schemenhafte Figuren, verschwimmende Details und in sich verlaufende Farben finden zu einer neuen Realitiät zusammen.
Peter Rusams Wirklichkeit hingegen ist nicht unsere alltägliche Wirklichkeit, sondern eine künstliche. Denn Rusam verarbeitet banale und alltägliche Szenen aus Filmen zu fotorealistischen Malereien, die wir scheinbar durch einen Schleier betrachten. Es sind Bilder, wie flüchtige Momentaufnahmen aus einem ganz normalen Leben. Ihr Entstehungsprozess steht jedoch im krassen Gegensatz zum ihrem Inhalt. Denn trotz seiner malerischen Routine braucht Peter Rusam oft viele Stunden, bis er einen dieser Augenblick auf die Leinwand gebannt hat.
Weitere Künstler der Galerie sind unter Anderen Nina Fandler, die sich ebenfalls mit dem "Momenthaften" und "Flüchtigen" malerisch auseinandersetzt. Aus dem Rahmen des Galerie-Programms fallen die Arbeiten von Michail Pirgelis, der in seinen Installationen Teilen von Flugzeugen zu einer vollkommen neuen Ästhetik verhilft.
Vom 18. bis zum 22. April wird die Galerie Jürgen Kalthoff ihr Programm auf der "Liste", einer Parallel-Messe zur Art-Cologne zeigen.