Hakon Austbo begeistert mit Grieg in Duisburg

In der Reihe „Große Klaviermusik“ gab es eine Premiere zu feiern, denn der erste internationale Star gab ein Gastspiel.

Edvard Grieg gilt in der Regel als „Klassik für Fortgeschrittene“. Doch ein fabelhafter Pianist konnte am Dienstag mit einer Handbewegung zahlreiche neue Fans für eine vermeindlich sperrige Musik gewinnen.

Die Sparkassen-Konzerte der Folkwanghochschule sind in der Regel sehr gut besucht. Zum Erstaunen sowohl der Organisatoren als auch vieler Zuhörer war die Lehmbruckhalle nur mäßig gefüllt, obwohl ein Highlight angekündigt war.

Bernhard Wambach, Klavierprofessor und Dekan an der Folkwanghochschule, nahm es mit Humor: "Hakon Austbo ist der Erste von einigen renommierten Pianisten, die in unserer Reihe zu Gast sein werden. Die Abwesenden ahnen nicht, was sie verpassen." Und wie recht er hatte!

Hauptsächlich Edvard Grieg, aber auch Claude Debussy und Bela Bartok standen auf dem Programm. Diese Komponisten sind zugegebenermaßen keine Synonyme für "Easy-Listening", doch wem beispielsweise die "Norwegischen Bauerntänze" von Grieg schon mal zu Ohren gekommen sind, weiß, wie mitreißend sie sein können.

Vom ersten Ton an riss der norwegische Pianist Hakon Austbo seine Zuhörer tatsächlich vom Hocker. Ein Dame geriet sogar derart in Extase, dass sie die ehrwürde Lehmbruck-Halle mit ihrer Iso-Matte verwechselte, auf der sie offenbar regelmäßig der Kunst des Ausdruckstanzes frönt. Sorgenfalten verursachte dieser Anblick nur auf der Stirn der Museumspädagogin des Lehmbruckmuseums Cornelia Brüninghaus-Knubel, die um die sehr nahestehenden und vor allem sehr kostbaren Skulpturen bangte.

Seit Anfang der 70er Jahre wird Austbo mit Preisen überschüttet. Auszeichnungen für CD-Einspielungen mit dem Cellisten Truls Mork oder der norwegische Grammy für "Vingt Regards sur l´Enfant Jesus" von Olivier Messiaens sind ihm ebenso zuteilgeworden, wie der Grieg Preis 2003. Er macht grundsätzlich keine halben Sachen. Wenn er in die Musik eines Komponisten eintaucht, dann ganz und gar. Also wundert es nicht, das er im  Augenblick an einer Aufnahme von Edvard Griegs Gesamtwerk arbeitet, die Ende des Jahres erscheinen wird.

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@page { size: 21cm 29.7cm; margin: 2cm }
P { margin-bottom: 0.21Offenbar kann nur ein norwegischer Pianist einen norwegischen Komponisten so interpretieren, dass er seine zugleich lyrische und kraftvolle Musik zu einem universellen Erlebnis werden lässt. Wer am Montag mit Edvard Grieg noch nicht vertraut war, der wird seit dem fantastischen Konzert am Dienstag ein echter Fan sein. 

 

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