Ein Jedi du wirst sein….

Ein Jedi du wirst sein….

Yoda ist wirklich schnuckelig. Doch der wahre Held, der vielschichtigste Charakter der StarWars-Saga ist und bleibt Darth Vader. Taucht er auf, macht sich Atemnot breit. Doch in seinem tiefsten Innern ist er gut, wir ahnen es. Als er sich am Ende des großen Spektakels, sein verkorkstes Leben aushauchend, schließlich dazu bekennt, ist das Universum wieder im Lot. Die kleine Erde hingegen gerät aus den Fugen.

Lego StarWars Figuren

Freundliche 20 Milliarden US-Dollar hat George Lucas das begleitende Merchandising bisher eingebracht. DVD’s, Kleidung, Spielzeug, Bleistifte und Butterbrotdosen –  die Macht ist mit uns. Überall. Es kann sogar passieren, dass sich sonst recht werberesistente Eltern dabei ertappen, wie sie ein vollkommen überteuertes Sixpack Küchenrolle erstehen, nur weil durch die Plastikfolie ein kleiner, süßer Plüsch-Yoda herüberschielt. Der Sohn jubelt und der grüne Jedi-Meister erhält einen Ehrenplatz im Kinderzimmer.

Ohne es zu bemerken haben die naiven Eltern einen Stein ins Rollen gebracht, der durch nichts auf der Welt mehr aufzuhalten ist. Lego kann vorzeitig ein Umsatzplus melden, denn jeder Cent Taschengeld wandert ohne Umwege nach Billund. Wären nur hundert Kinder auf der Welt derartig fanatische StarWars-Jünger, hätten die Dänen ihre Lizenzgebühren locker in einem Jahr wieder ‚raus.

Lego StarWars Figuren

Plo Koon und Kit Fisto

Schnell wird allerdings klar, dass die Preise der meisten Lego-Pakete den Etat eines Grundschülers weit übersteigen. Doch dieses Hemmnis wird geschickt ausgehebelt, denn die Bausätze selbst sind zwar wichtig aber nicht vorrangig. Die Figuren sind es, die in Gold aufgewogen werden. Also raucht der ebay-Account in der Hoffnung, Kit Fisto, Boba Fett zu einem Preis zu ergattern, der nicht gleich den Sommerurlaub frisst.

Diese massiv monothematische Phase sorgt schnell für einen festen Glauben an Haluzinationen. Ein Mitglied der Sturmtruppen steht zur Rush-Hour an einer Bushaltestelle mitten im Ruhrgebiet. „Fahr zurück! Fahr zurück!“ „Ich kann hier nicht wenden!“ Gewendet wird dann doch, vielleicht auch um sicher zu gehen, dass der weiße Koloss kein Produkt einer überstrapazierten Phantasie ist. Er ist real. Er ist vermutlich nicht ganz dicht aber er winkt.

Master Anakin…Master Anakin!

Nun ist der Abend zwar gerettet, aber sie ist wieder da. Die Musik ist wieder da und bleibt die nächsten zwei Tage ein ständiger Begleiter. Im Hinterkopf tauchen Luke und sein Vater in rhythmischen Abständen auf und wieder ab. Und als wollte Darth Vader seine uneingeschränkte Macht über das All und seine mickrigen Bewohner nochmals demonstrieren, landet prompt die Meldung zu „StarWars in concert“ im Email-Postfach.

Doch Kinder müssen nicht alles wissen. Sie müssen nicht wissen, dass das Royal Philharmonic Concert Orchestra am 31.03.2010 in der Oberhausener KöPi-Arena die oscarprämierte Musik von John Williams spielen wird. Sie müssen nicht wissen, dass der C-3PO Darsteller Anthony Daniels als Erzähler durch ein multimediales Spektakel führen wird, das die höchste LED-Mega Leinwand ever mitbringt. Und sie müssen erst recht nicht wissen, dass das Konzert von einer einzigartigen Ausstellung begleitet wird, in der u.a. die Filmkostüme zu sehen sind.

 

George Lucas sei sein Erfolg gegönnt. Er hatte eine gute Idee und das muss belohnt werden. Mitte der 70er Jahre hat er mit Sicherheit nicht geahnt, dass eines Tages fast jeder Mensch auf der Welt C-3PO und R2-D2 kennen wird. Sein buntes Schwarz-Weiß fasziniert. Seine Helden sind edel, mutig und selbstlos. Die Fiesen sind richtig fies, bis auf Vader natürlich. Der Soundtrack ist begnadet, daran zweifelt schon lange keiner mehr. Doch nun ist gut. Zu viel StarWars in diesem Teil des Universums!

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