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Standpunkte, Stimmen und Kommentare
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In Duisburg und Bonn wird es im Frühling dreidimensional
Begeben wir uns weiter erst nach Duisburg und dann nach Bonn. Die modernen Plastiken eines „Commander of the British Empire“ treffen monumentale Skulpturen des alten Ägypten, die unlängst aus ihrem nassen Grab vor Alexandria geborgen wurden.
Deutlich spröder als die Skulpturen von Auguste Rodin aber nicht minder interessant sind die Plastiken des britischen Künstlers Tony Cragg. Vom 25. Februar bis zum 15. April zeigt das Wilhelm Lehmbruck Museum in Duisburg "Tony Cragg – Das Potenzial der Dinge".
Tony Cragg, 1949 in Liverpool geboren, arbeitet zunächst als Praktikant in einem biochemischen Forschungsunternehmen bevor er sich der Kunst zuwendet. Nach seinem Studium am Gloucestershire College of Art and Design, besucht er zunächst die Malklasse der Wimbledon School of Art, bevor er 1973 an das Royal College of Art wechselt. Die Bekanntschaft mit dem Konzeptkünstler Richard Long beeinflusst in dieser Zeit wesentlich seine Arbeit. Während seines Studiums verlagert Cragg sein Interesse von der Malerei zur Plastik.
Auf seinen sogenannten "Erkundungsreisen" zum Beispiel auf Mülldeponien sammelt er Dinge und Materialien, die ihn zu neuen plastischen Arbeiten anregen. Natur und Zivilisationsmüll treffen sich. 1977 zieht Tony Cragg nach Wuppertal. Zwei Jahre lang lebt er völlig zurückgezogen. 1979 kehrt er dann endlich mit der Arbeit "New Stones, Newton's Tones" – einem Mosaik aus bunten, farblich geordneten und auf dem Boden ausgebreiteten Plastikstücken – in die Kunstszene zurück. Im gleichen Jahr folgt er dem Ruf der Kunstakademie Düsseldorf.
Seit 2001 lehrt der Brite als Professor für Bildhauerei an der Akademie der Künste in Berlin. In Wuppertal, bis heute neben Berlin sein Wohnsitz, erwarb er in diesem Jahr einen 15 Hektar großen verwilderten Park mit denkmalgeschütztem Wohnhaus. Hier soll ein Skulpturenpark entstehen, in dem er in Zukunft seine Plastiken und die Kunst anderer internationaler Bildhauer zeigen wird.
Im Lehmbruck-Museum, dem renommierten Zentrum internationaler Skulptur, geht Tony Cragg aber nun zunächst der Frage nach, was Skulptur und Objekt in unserer Zeit sein bzw. bedeuten kann. In einer immer mehr vom Menschen geprägten, künstlichen Umwelt will er eine sinnstiftende Kunst schaffen, die moralische und ästhetische Kategorien entwickelt und beherzigt, eine Skulptur, wie er sagt, die "menschliches Denken und Fühlen mit stummer Materie ausdrückt".
Wir beenden unsere Reise vorerst in Bonn. In der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland können wir ab dem 5. April tausend Jahre durch die Zeit zu den Schätzen des alten Ägypten reisen. Als Publikumsmagnet feierten "Ägyptens versunkene Schätze" im Sommer 2006 ihre Weltpremiere im Berliner Martin-Gropius-Bau: Über 450 000 Besucher sahen die Schau in nur knapp vier Monaten. Eine Verlängerung war in Berlin nicht möglich
Die Bundeskunsthalle bietet allen Interessierten nun eine weitere Möglichkeit, "Ägyptens versunkene Schätze" trockenen Fusses zu erleben. Keine stumme, sondern sehr beredte Materie hat der Meeresarchäologe Frank Goddio in den letzten Jahren unter anderem vor der Küste der heutigen Stadt Alexandria aus ihrem nassen Grab geborgen. Vor über tausend Jahren versanken nach mehreren Naturkatastrophen die atemberaubenden Zeugnisse der ägyptischen Geschichte im Meer. Monumentale Statuen, aber auch Münzen, Schmuck und Kultgeräte wurden mit neuesten technischen Methoden am Meeresboden geortet und in langjähriger, mühevoller Arbeit ans Licht des Tages geholt.
Sagenumwobene Orte wie der antike Hafen von Alexandria mit Teilen des Königsviertels, die verloren geglaubte Stadt Heraklion und Teile der Stadt Kanopus wurden wieder entdeckt. Die 500 präsentierten Funde spannen einen Bogen von der Zeit der letzten Pharaonen über Alexander den Großen und die griechischen Herrscher am Nil bis hin zur Römischen Zeit.
Tony Craggs "Das Potential der Dinge" vom 25.02. bis 15.04., Wilhelm-Lehmbruck Museum, Duisburg.
"Ägyptens versunkene Schätze" vom 05.04. bis 06.01.2008, in der Bundeskunsthalle, Bonn.