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Standpunkte, Stimmen und Kommentare
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Da das Museum Folkwang Essen im Moment auf einer monströsen Baustelle hockt, werden nicht nur Ausstellungen sondern auch ein fabelhaftes Projekt ausgelagert.
Sturmfreie Bude! Von heute an ist der RWE Turm auch für Kinder geöffnet. Die sollten allerdings großes Interesse für die moderne Kunst mitbringen, denn für „Kinder führen Kinder“ braucht es einerseits gut vorbereitete Referenten und andererseits Zuhörer mit gespitzten Ohren.
Der Ausstellungstitel „Wer die Wahrheit kennt, spricht nicht darüber“, der derzeit im RWE-Turm Programm ist, dürfte die jungen Besucher zunächst in verständnisloses Staunen versetzen. Franz Marcs glückliche "Gelbe Kuh" von 1910 wäre wohl für 6 bis 12jährige Besucher anschaulicher, ihr theoretischer "Unterbau" aber wohl nicht weniger anspruchsvoll, als der der Installationen von Tamás Kaszás. Deshalb möchte das seit 2006 im Museum Folkwang sehr erfolgreich laufende Projekt "Kinder führen Kinder" sein junges Publikum auch an die ganz moderne Kunst heranführen.
Zu Beginn einer auch weiterhin geplanten Kooperation stellt das Museum Folkwang seit dem 26.10.2007 (noch bis zum 25.01.2008) die Installationen des Ungarischen Künstlers und des Künstlerkollektivs "Intercultural Orientation" im Hightechturm der RWE AG aus.
Für Erwachsene beschreibt das Museum Folkwang die Arbeiten wie folgt: "Kaszás arbeitet in verschiedensten Medien und Themenbereichen, die die Grenzen zwischen Kunst, Wissenschaft und Politik ausloten. Der Künstler benutzt dabei einfache, gefundene, „billige“ und wiederverwertete Materialien. Ein „festes“, abgeschlossenes Werk gibt es bis dato kaum, nicht nur weil Kaszás die ephemere Installation bevorzugt, sondern die Dinge, Motive und Objekte in immer neuen Konstellationen zirkulieren lässt. Eine eigenwillige „Ökonomie der Mittel“ und ein höchst persönlicher Zugang zu gesellschaftlichen Themen kennzeichnen seine künstlerische Haltung."
Derart kunsttheoretisch werden die Kinder die komplexen Arbeiten wohl nicht angehen. Unter museumspädagogischer Anleitung bereiten sie in der Schulklasse die Führung vor, von der Erwachsene kategorisch ausgeschlossen sind. Die "führenden" Kinder dürfen eben nur vor Kindern referieren. Gut so, denn so kommunizieren sie unter sich, mit ihrem Wortschatz und ihrem Verständnis für die Kunst, mit der sie sich beschäftigen.
Klassische Moderne oder die ganz Neuen – ohne den oft wertenden Einfluss der Erwachsenen werden Kinder immer vollkommen vorbehalt- und vor allem zwanglos in die Kunst und ihre Inhalte tauchen. Geben wir ihnen einen Schubs und lassen sie machen.